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Gips als Baustoff

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Gips: Historisches Baumaterial mit modernen Funktionen

 

Bereits in der Jungsteinzeit sowie im alten Ägypten verwendeten die Menschen Gips als Mörtelmaterial und zur Verzierung von Innenräumen. Sogar an der berühmten Sphinx ist ein mit Gips vermengter Kalkmörtel zu finden! Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung beschrieb der bedeutende Naturforscher und Philosoph Theophrastos von Eresos die Herstellung und Verwendung von Gips in seiner Abhandlung »Über den Stein«. Bis heute ist das kostengünstige und leicht zu verarbeitende Material nicht mehr aus der Bauwirtschaft wegzudenken: Es kommt vor allem im Innenbereich zum Einsatz; in Feuchträumen gilt es jedoch als nur eingeschränkt nutzbar, da Gips auch in abgebundener Form teilweise löslich bleibt.

 

Zierender Raumschmuck und praktisches Baumaterial

 

Das natürlich vorkommende Calciumsulfat-Dihydrat gehört der Mineralklasse der Sulfate und zeigt sich optisch farblos bis weiß. Ab dem 17. Jahrhundert entdeckte Europa den Gips wieder ganz neu, in Palästen und Villen erblühte die Stuckateurkunst. Die aufwändigen, handgefertigten Ornamente und Schmuckwerke zierten Decken, Wände, Säulen und Pilaster, sie präsentierten sich entweder strahlend weiß oder in kostbarer Bemalung. Moderne Dekofreunde holen sich dieses prunkvolle Flair in Form von glasfaserverstärktem Gipsstuck ins Haus, denn auch zeitgenössische Räume können gut einen Hauch von Luxus vertragen! Doch im ganz normalen Baualltag kommt dem Gips eher eine profane Rolle zu: Er dient hauptsächlich der Ausbesserung von Fehlstellen, Rissen und Löchern im Innenputz, ist aber auch in Gipsputzen und -mörteln enthalten, häufig in Verbindung mit dem beständigeren Kalk. Gipshaltige Putze werden auch für Rabitzarbeiten im Innenausbau und in der Denkmalpflege verwendet. Der vergleichsweise langsam aushärtende Stuckgips lässt sich natürlich noch immer wunderbar für künstlerische Formarbeiten nutzen, kommt aber auch als ganz normaler Inhaltsstoff in Gipsbauplatten und Gipsplatten vor.

 

Eigenschaften von Gips – Additive verändern sie passgenau

 

Bestimmte Additive verändern die Eigenschaften des Gipses, so lässt sich ein moderner Maschinengipsputz durchaus wasserfest gestalten, um als Untergrund für Badezimmerfliesen zu dienen. Abbindungsverzögerer halten das Material länger offen und formbar, um den Zeitdruck aus der Verarbeitung zu nehmen. Nicht immer sind die benötigten Zusatzstoffe bereits werksseitig enthalten, in manchen Fällen mischt sich der Handwerker sein Material auch passgenau vor Ort an. Die meisten Baugipse, wie zum Beispiel der Spachtelgips und der Handputzgips, aber auch der Ansetzgips, der Fugengips und der Gipskleber, werden jedoch einsatzfertig geliefert: Sie enthalten alles, was zum Verfugen, Verspachteln und Befestigen von Gipsplatten und anderen gipshaltigen Bauelementen nötig ist.

 

Gips anrühren – sehr kurze Verarbeitungszeit!

 

Reines Gipspulver gibt es in jedem Baumarkt aber auch im Fachhandel und im Internet zu kaufen. Das Kilo kostet in der Regel zwischen 1 und 2 Euro, ja nach Anbieter und Beschaffenheit. Erst nach der Beimengung von Wasser wird der Gips pastos und damit formbar. Aber Achtung: Frisch angerührter Gips muss zügig verarbeitet werden, da er innerhalb relativ kurzer Zeit mittels einer chemischen Reaktion unter Wärmebildung aushärtet und dann nicht mehr nutzbar ist. Mischen Sie sich also immer nur so viel Gips an, wie Sie rechtzeitig verarbeiten können!

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